Der „Königswert“ als mächtige Metapher und Quelle der Motivation
Ebenso wie im realen Leben gibt es im Schach viele Faktoren, die dazu dienen, eine Situation zu beurteilen und die unser Handeln und Entscheiden bestimmen. Offensichtlich sind am Schachbrett Zahl und Wert der Figuren, also des aktuell vorhandenen Materials, im Grunde ein Äquivalent zur finanziellen Situation im Leben. Diese ist in beiden Welten zwar durchaus wichtig, doch existieren noch andere, oft weit bedeutsamere Faktoren:
Das sind auf dem Schachbrett beispielsweise die Zeit, der Raum sowie die Harmonie der Figuren. Dabei steht die Zeit für die Geschwindigkeit, mit der Figuren an die wichtigen Brennpunkte gebracht werden können, der Raum für das umfasste und kontrollierte Gebiet sowie die Harmonie für das Zusammenspiel der eigenen Kräfte. Auch hier liegen die Analogien gerade mit der Wirtschaft auf der Hand.
Doch bietet das Schach noch eine weit mächtigere, absolut zentrale Metapher: Es ist möglich, in allen genannten Bereichen klar im Vorteil zu sein, und dennoch zu verlieren. Denn ein anderer Faktor ist viel wichtiger:
Das Schicksal des Königs bestimmt über den Ausgang und so ist dies gleichzusetzen mit unserem obersten und alles entscheidenden Wert, unserem Königswert! Natürlich können dies im realen Leben auch mehrere „Königswerte“ sein, die unser Planen und Handeln bestimmen und es mit übergeordnetem Sinn aufladen. Sich mit den eigenen „Königswerten“ und denen des Unternehmens intensiv auseinanderzusetzen stellt die Basis für alle wichtigen Entscheidungen dar.
Vor allem in Hinblick auf unsere Ziele ist es von größter Bedeutung, sich die dort verwirklichten Werte klar vor Augen zu führen: Auch die beste Strategie ist zum Scheitern verurteilt, wenn das damit angestrebte Ziel nicht unsere obersten Königswerte enthält!
Dies ist gleichzeitig das Geheimnis jeder echten Motivation, denn nur ein Ziel, das unsere wichtigsten Werte enthält, wird wie von selbst unsere volle Kraft mobilisieren, und dies gilt natürlich ebenso für unsere Mitarbeiter-innen und Kolleg-innen.
Innerhalb des Königsplan-Modells wird dieses so wichtige Thema auf der fünften Stufe intensiv behandelt.
Messerscharf auf den Punkt bringt es Nietzsche:
„Wer ein Warum hat, dem ist kein Wie zu schwer“! (Friedrich Nietzsche)