Packendes Duell bei der Schachweltmeisterschaft 2018 in London ab dem 9.11.
Vortrag über „Intuition für Führungskräfte“ am 15.11. in München
Schon lange hat keine Schachweltmeisterschaft mehr Spannung versprochen als das am 9. November in London beginnende Match zwischen Herausforderer Fabiano Caruana aus den USA gegen den norwegischen Weltmeister Magnus Carlsen. Während die Kontrahenten mittlerweile fast gleichauf die Weltrangliste klar anführen, ist ihr grundlegender Denkansatz faszinierend unterschiedlich:
Zunächst aber gilt es mit dem Mythos des Schachmeisters als wandelndem Computer auf zwei Beinen aufzuräumen! Viel zu komplex ist Schach, als dass reine Ratio und Logik es durchdringen könnten. So zeigt eine mathematische Demonstration, dass die Zahl der möglichen Positionen im Schach die der Atome im bekannten Universum weit übersteigt!
Nur eine hervorragend trainierte Intuition ermöglicht Schachmeistern die Navigation in diesem gewaltigen Ozean an Möglichkeiten und Abenteuern. Schachspieler haben seit 1.500 Jahren ihren Umgang mit der Intuition entwickelt und perfektioniert. Doch ist auch das beste Bauchgefühl niemals perfekt und kann auch schwerwiegende Fehleinschätzungen produzieren.
Dies führt zum richtigen Ansatz: Erst die Kombination von Bauchgefühl mit rational-logischer Struktur führt zu optimalen Entscheidungen – dies gilt im Schach, im Leben und im Unternehmen.
Kehren wir zurück zu den Protagonisten der Schachweltmeisterschaft. Magnus Carlsen ist der Spieler mit der am höchsten entwickelten Intuition. Das macht ihn beim Spiel mit kürzerer Bedenkzeit, also dem Schnell- und Blitzschach, übermächtig. Sollte es zum Schnellschach-Tiebreak nach den 12 klassischen Partien kommen, hätte Caruana deshalb höchstwahrscheinlich schlechte Karten.
Im klassischen Schach mit längerer Bedenkzeit, wie es in den ersten 12 Partien gespielt wird, hat der Herausforderer in den letzten Monaten gewaltig aufgeholt und Carlsen mehrmals distanziert. Caruana verfügt natürlich ebenfalls über eine stark entwickelte Intuition, er geht aber von der Gewichtung der inneren Prozesse her viel analytischer vor und versucht unter hohem Zeitaufwand auch auf rationale Weise möglichst tief in die jeweilige Position einzudringen. So erreicht er im klassischen Schach in kritischen Momenten eine besonders hohe Präzision.
Der Autor kommentiert die Partien der Weltmeisterschaft für die Süddeutsche online ab dem 10.11. in Form von Videoclips: sz.de/schach-wm
Wie können die im Schach der Großmeister gewonnenen Erkenntnisse konkret auf Entscheidungsprozesse im Management übertragen werden?
Diesem wichtigen Thema widmet sich der Vortrag „Intelligente Intuition im digitalen Zeitalter“:
Für Unternehmer findet am 15. November in München auf Einladung der Bayerischen Beteiligungsgesellschaft ein offener Vortrag statt, Anmeldung ist allerdings erforderlich:
Hier geht es um folgende zentrale Punkte:
- Was bedeutet Intuition?
- Wie können wir unsere Intuition besser verstehen, sie stärken und weiterentwickeln?
- In welchen Bereichen ist der Intuition zu misstrauen?
- Wie schützen wir uns vor intuitiven Fehlleistungen?
- Wie kombiniert man Ratio und Intuition im Planungs- und Entscheidungsprozess?
- Wie können wir unsere Intuition überzeugend kommunizieren?